Metsjöviddafjäll Race 2021

Geschichte

Im Frühling 2016 kam Matthias Schärer das erste Mal mit Schlittenhunden in Kontakt, als er bei Monica Zappa und Tim Osmar, zwei bekannten Mushern in Alaska, eine einwöchige touristische Tour absolvierte. Sofort war er vom Lifestyle und den Rennhunden fasziniert. 2018 wurde er von den beiden eingeladen, mit ihnen Monicas Team für das Iditarod Trail Sleddog Race (mit 1600km das längste Rennen der Welt) zu trainieren. Er bekam in diesen zwei Wochen einen ersten eindrücklichen Einblick in die Welt der „long distance“ Rennen und wurde von da an die Idee nicht mehr los, dies einmal selber zu erleben. Im nächsten Winter setzte er diese Idee schon in Taten um und mietete von Monica und Tim ein Team, um im Januar 2019 am Tustumena 100 (100 Meilen) Rennen in Alaska teilzunehmen. Begeistert von diesem Abenteuer nahm er im März des gleichen Jahres wiederum in Alaska am 86 Meilen Freddies Midnight Run teil.

Der Traum, seine Passion zum Beruf zu machen, liess ihn nicht mehr los und so bewarb sich Matthias im Sommer 2019 bei Petter Karlsson, einem der zurzeit besten Musher in Europa. Er erhielt die Stelle im Norden Schwedens und konnte im Winter 19/20 sein erstes Rennen als Profi bestreiten, das 320km lange Metsjöviddafjäll Race in Lappland. Dank seiner guten Arbeit schenkte ihm Petter schon im Winter 20/21 das Vertrauen, zusammen mit ihm das Rennteam zu trainieren. Beim 320km Metsjöviddafäll Race im Januar 2021 konnte Matthias mit dem B-Team antreten, also den Hunden, welche es noch nicht ganz bis in Petters Spitzenteam geschafft haben. Mit einem neuen Streckenrekord von 31h 11min konnte er Petter Karlsson um 5 Minuten schlagen und seinen ersten Sieg feiern. Da danach alle internationalen Rennen abgesagt wurden, stellte Team Petter Karlsson ein eigenes Rennen auf die Beine, die 580km lange Arctic Circle Sleddog Expedition. Dieses Rennen verlangte den Fahrern einiges ab, da auf vielen Abschnitten keine Wege und Markierungen vorhanden waren und die Teams sich nur mit Hilfe von GPS zurechtfinden mussten. Wegen den grossen Abständen zwischen den Checkpoints mussten die Teams mehrere Male frei campieren. Zudem hatte das Wetter mit Temperaturen bis -16 Grad, einem Schneesturm, Sonne und Regen alles zu bieten. Auch in diesem Rennen konnte Matthias Schärer sein Können unter Beweis stellen und fuhr hinter Petter Karlsson mit einer Gesamtzeit von etwas über 3 Tagen als zweiter über die Ziellinie.

Winter 21/22

Im Januar 2022 nahm Matthias als Titelverteidiger am Metsjöviddafjäll Race teil. Aufgrund der Wetterbedingungen in den Bergen wurde die Strecke angepasst und war in diesem Jahr 333km lang. Eine Titelverteidigung stand nicht im Vordergrund, vielmehr lag der Fokus in diesem Jahr auf der Vorbereitung fürs Femundløpet. Da er die Strategie für die ersten 250km vom Femundløpet 1:1 ausgetestet hat war er langsamer als im vorderen Jahr, aber als Dritter hinter Petter Karlsson und Malin Strid zeigte er sich sehr zufrieden.

Das Highlight des Jahres kam dann vom 3. bis 7. Februar 2022 in Røros, Norwegen. Das 650km lange Femundløpet, grösstes Schlittenhunderennen der Welt. Matthias konnte sich trotz eines grossen Sturms zu Beginn und einigen kleineren und grösseren Schwierigkeiten unterwegs bis ins Ziel durchkämpfen und sich den 13. Rang von 31 gestarteten Teams sichern. Dass er trotz eines kleinen Teams auf der letzten Teilstrecke eine der schnellsten Zeiten hatte zeigt, dass er sein Team gut gemanagt hat. In einem wie immer von Norwegern dominierten Feld war er hinter der Schwedin Malin Strid (3. Rang) der zweite Nicht-Norweger in der Rangliste und hat dank seinen schnellen Zeiten am Schluss auch bei den Norwegern für Gesprächsstoff gesorgt.

Winter 22/23

Im Januar 2023 nahm Matthias wiederum am Metsjöviddafjäll Race teil. Dieses Mal war er mit einem Team unterwegs, welches aus jungen Hunden ohne Rennerfahrung zusammengestellt wurde. Deshalb wurde ein einfacher Rennplan gewählt, 8 Teilstücke zu 40km mit jeweils 3h Pause dazwischen. Die Hunde genossen die etwas gemütlichere pace und hatten auch am Ende des Rennens noch volle Energiespeicher.

Danach übernahm Matthias das B-Team von Petter und bereitete sich auf das 650km lange Femundløpet in Norwegen vor. Das Ziel war auch hier, mit einem guten und gesunden Team die Ziellinie zu überqueren. Mit der Startnummer 1 gestartet, war er wegen der konservativen pace schnell am hinteren ende der Rangliste wiederzufinden. Doch die konservative Taktik zahlte sich aus und während viele Teams aufgeben musste, konnte Matthias seine pace durchziehen und auf dem zweitletzten Abschnitt sogar eine Streckenbestzeit aufstellen. Am Ende stand er als 11. von 38 gestarteten Teams mit 8 gesunden und glücklichen Hunden im Ziel.

Als letztes Highlight der Saison stand vom 1.-5. April die 600km Arctic Circle Expedition auf dem Programm. Matthias fuhr die Expedition zusammen mit 3 Gästen, welche er als Guide führen konnte. Nach etwa einem drittel der Distanz hat man sich jedoch dafür entschieden, dass zwei der Gäste unter der Führung von Petter Karlsson wieder den Rückweg antreten und nur 450km fahren, während Matthias zusammen mit dem dritten Gast die vollen 600km gefahren ist. Dank dieser Massnahme konnten alle Teilnehmer das Rennen erfolgreich beenden, und alle beteiligten (Hunden und Menschen) hatten Spass unterwegs.

Resultate

JahrRennenOrtDistanz (km)ResultatStatus
2019Tustumena 100Alaska, USA1605. RangAmateur
2019Freddies Midnight RunAlaska, USA1384. RangAmateur
2020Metsjöviddafjäll RaceSchweden3206. RangProfi
2021Metsjöviddafjäll RaceSchweden3201. RangProfi
2021Arctic Circle Sleddog ExpeditionSchweden5852. RangProfi
2022Metsjöviddafjäll Race Schweden 3333. RangProfi
2022FemundløpetNorwegen65013. RangProfi
2023Metsjöviddafjäll RaceSchweden 3203. RangProfi
2023FemundløpetNorwegen65011. RangProfi
2023Arctic Circle ExpeditionSchweden 6003. RangProfi

Sponsoren/Partner

Vielen Dank an alle Sponsoren und Partner, welche Team Petter Karlsson Sleddogs und Matthias Schärer tatkräftig unterstützen!

Impressionen

Petter Karlsson (links) und Matthias Schärer nach dem Metsjövidafjäll Race 2021 mit Temperaturen bis -35 Grad

Matthias Schärer am Start zum Tustumena 100 Rennen 2019 in Alaska

Während der Arctic Circle Sleddog Expedition 2021

Beim Start vom Femundløpet 2023 in Røros, Norwegen